Die meisten Artikel sind sehr interessant, nachdenkenswert und beleuchten die Welt auf einer anderen, teilweise tiefergehenden Ebene, als in den Medien üblich.
Allerdings erscheinen mir die Aussagen von Bernd Senf zur Beeinflussung und „Heilung“ der Natur und des Wetters mittels Orgon-Therapie etwas merkwürdig und schleierhaft.
Als Metereologie-Ingenieur frage ich mich natürlich, nach welchem physikalischen Prinzip soll ein derartiges Gerät funktionieren? Um z.B. ein blockierendes Hochdruck-Gebiet abbauen zu wollen, wären riesige Energiemengen nötig. Mal abgesehen davon. daß solche Energien von Menschen nicht ohne weiteres aufgebracht werden können, wäre diese Beeinflussung ein gewaltiger Eingriff in die Natur mit nicht absehbaren Nebenwirkungen.
Wollten wir nicht gerade das vermeiden?
Meiner Meinung nach sollte die Menschheit so wenig wie möglich in natürliche Prozesse eingreifen Man sollte so sparsam und behutsam wie möglich mit der Natur umgehen, was dieser Gesellschaft allerdings total widerspricht.
Carola Grundmann, Chemnitz
aus ICH 1/ 96
… bin ich am Überlegen, diese Zeitschrift abzubestellen. Die anfangs interessanten psychologischen Beiträge gleiten in esoterisches Geschwafel ab. Vielleicht mag auch dies seine Berechtigung haben, ich halte mich lieber an das reale Leben im Hier und Jetzt. Anstelle dieser wirren, mit Halbwahrheiten gespickten Artikel von und über Wilhelm Reich wünschte ich mir die klaren, gesellschaftskritischen Aufsätze des Erich Fromm.
Ich glaube nämlich nicht, daß man z. B. mit einem Orgonakkumulator die Menschen psychisch gesünder machen kann Allenfalls dient diese Methode – sollte sie denn überhaupt wirken – vielleicht zur Heilung psychosomatischer Störungen, wie andere Hilfsmittel (z.B. autogenes Training) auch.
Entscheidend für eine neue Lebenskultur ist doch hauptsächlich ein gesundes, liebesfähiges ICH. Und daran muß jeder selbst aktiv arbeiten.
Ich will keinesfalls zurück auf das Niveau von Höhlenmenschen. Aber sollten wir uns neben der Suche nach neuen Energiequellen nicht verstärkt der Entwicklung unserer Liebesfähigkeit, unserer Selbstverwirklichung, unserer inneren Freiheit zuwenden?
Einen positiven Effekt hat die Lektüre allerdings bei mir: Meine grauen Zellen werden zum Nachdenken und Widersprechen angeregt …
Carola Grundmann, Chemnitz
aus ICH Winter 97/ 98